Begonnen hat unsere Geschichte 1924 mit Luise Kiesselbach. Luise Kiesselbach war eine bekannte bayerische Frauen- und Sozialpolitikerin und eine der ersten weiblichen Stadträtinnen Münchens. Luise Kiesselbachs Motto war: Pionierarbeit leisten, der Arbeit Niveau geben, auch dem Ärmsten kein Menschenrecht versagen! Diese Motto gilt auch heute noch für den Paritätischen in Bayern.
Wie sich die soziale Arbeit und die Gesellschaft in den letzten 100 Jahren verändert und entwickelt haben - das zeigt die Geschichte des Paritätischen in Bayern.
100 Jahre zusammen!
Wie hat sich der Paritätische in Bayern im Laufe der Zeit entwickelt? Welche bedeutenden Entwicklungen und Ereignisse, Menschen und Themen haben den Verband in den letzten 100 Jahren geprägt? Unser Zeitstrahl bietet einen kompakten und facettenreichen Überblick von der Gegenwart bis zu den Anfängen in den 1920er Jahren.
2000er
September 2007
Im neuen Gewand
Im September 2007 gibt sich der Paritätische in Bayern – wie in vielen anderen Bundesländern – ein neues Logo. Der Verband möchte deutlicher zeigen, was ihn ausmacht. Auch die Verbandsstrukturen verändern sich zu dieser Zeit grundlegend.
1999 - 1980
Juli 1994
„Keine qualifizierte Frau“?
Im Juli 1994 veröffentlicht der Paritätische in Bayern sein erstes Gleichstellungskonzept. Eine externe Wissenschaftlerin hat zuvor im Auftrag des Verbands seine Strukturen untersucht und Nachteile für Frauen festgestellt. Ab jetzt sollen sie im Paritätischen in Bayern stärker gefördert werden.
19. November 1988
Eine Reise gegen Aids
Am 19. November 1988 reist der Paritätische in Bayern mit einer Reihe von Expert*innen nach New York. Sie wollen mehr über die Bekämpfung von HIV und Aids erfahren. Die Reisegruppe besucht Organisationen wie Gay Men’s Health Crisis, die über Risiken aufklären und Erkrankte betreuen.
Frühjahr 1983
15 Jahre Essen auf Rädern
In Schweinfurt feiert der Mahlzeitendienst Essen auf Rädern im Frühjahr 1983 sein 15-jähriges Bestehen. Das Angebot des Paritätischen in Bayern richtet sich vor allem an alte und kranke Menschen. Es ist einer von vielen neuen ambulanten Diensten, die seit einiger Zeit im Verband entstehen.
1979 - 1960
Januar 1979
„Frauen gehen zu Frauen“
Im Januar 1979 stoßen die ersten Organisationen der Neuen Frauenbewegung zum Paritätischen in Bayern. In München entsteht bald ein Netzwerk von Angeboten von Frauen für Frauen. Viele von ihnen sind Mitglied im Paritätischen in Bayern, der die Frauenbewegung wie kein anderer Verband unterstützt.
29. November 1973
Unterstützung für Nachbarschaftshilfen
Am 29. November 1973 beschließt der Bayerische Landtag, Nachbarschaftshilfen in Zukunft gezielt zu unterstützen. Das ist ein großer Erfolg für Bernhard Uffrecht, den Geschäftsführer des Paritätischen in Bayern. Er hat sich monatelang persönlich dafür eingesetzt.
21. Februar 1966
Fasching auf dem Berghof
Rosenmontag in der Müttererholung: Endlich können die Frauen, die hier aktuell zu Gast sind, einmal ausgelassen feiern. Ihr Alltag als Hausfrauen und Mütter lässt keine Freizeit zu. Der Paritätische in Bayern ermöglicht ihnen mit der sogenannten Müttererholung eine Auszeit von ihrem 24-Stunden-Job.
4. Februar 1963
Spendensammlung für Hilfe in Not
Am 4. Februar 1963 beginnt in Augsburg die jährliche Haus- und Straßensammlung des Paritätischen in Bayern. Auch in anderen bayerischen Städten sammelt der Verband eine Woche lang Spenden. Solche Sammlungen gehören seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder zu den klassischen Aufgaben der Wohlfahrtsverbände.
1959 - 1948
Mai 1955
Covergirl Luise Kiesselbach
Im Mai 1955 macht der Paritätische Gesamtverband Luise Kiesselbach zum Titelthema seines Verbandsmagazins. Luise Kiesselbach hat den Paritätischen in Bayern mitgegründet und auch beim Aufbau des Gesamtverbands eine entscheidende Rolle gespielt. Das ist Jahrzehnte nach ihrem Tod 1928 unvergessen.
20. Juli 1951
Ein „Geburtstagsfläschchen in Einsamkeit“
Am 20. Juni 1951 muss der Geologe Dr. Fritz Heim seinen Geburtstag allein feiern. Seine Ehefrau ist unterwegs: Seit Jahren arbeitet Dr. Anna Heim-Pohlmann daran, den Paritätischen wieder aufzubauen. Damit steht sie in einer Reihe vieler erfolgreicher und engagierter Frauen in der Geschichte des Verbands.
25. Juni 1946
2.000 Kilo Zucker
Am 25. Juni 1946 nimmt der Paritätische in Bayern eine Hilfslieferung aus Irland entgegen. Sie enthält 2.000 Kilo Zucker. Offiziell wiedergegründet wurde der Verband noch nicht. Trotzdem ist er ein gutes Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fest in die Verteilung von Hilfsgütern eingebunden.
1934 - 1902
26. Juli 1934
Das vorläufige Aus
Am 26. Juli 1934 wird der Paritätische in Bayern aus dem Vereinsregister gelöscht. Seine Mitgliedsorganisationen und -einrichtungen gehören jetzt zur Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. Eine unabhängige Wohlfahrtspflege, die der paritätischen Idee folgt, gibt es vorerst nicht mehr.
13. Januar 1929
Kunst fürs Alter
„Einmal im Jahre des Alters gedenken, Not ihm lindern, Liebe ihm schenken“: Das ist das Motto des ersten Alterstags, der am 13. Januar 1929 in München stattfindet. Organisiert hat ihn der Paritätische in Bayern. Der Künstler Adolf Schinnerer hat zur Feier des Tages diese Postkarte entworfen.
4. November 1926
Es ist offiziell!
Am 4. November 1926 wird der Paritätische Wohlfahrtsverband Bayern ins Vereinsregister eingetragen. Zum Vorstand wird die Münchner Stadträtin Luise Kiesselbach bestellt. Die Eintragung ist nur eine Formalie: Der Verband wurde schon im Sommer 1924 gegründet.
1924
Der Paritätische wird gegründet
Vom 11. bis 14. Juni 1924 veranstaltet der Hauptverband Bayerischer Frauenvereine seinen 10. Bayerischen Frauentag in München. Vorsitzende des Hauptverbands ist zu dieser Zeit Luise Kiesselbach. Bei der Tagung wird beschlossen, einen „Paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern“ zu gründen. Er steht nicht nur Frauenvereinen offen. Alle paritätisch arbeitenden Organisationen und Einrichtungen sind dazu eingeladen, Teil des neuen Verbands zu werden.
1902
Ika Freudenberg im Atelier Elvira
Um 1902 lässt sich Ika Freudenberg im Atelier Elvira in München fotografieren. Das Fotostudio ist ein wichtiger Treffpunkt der bürgerlichen Frauenbewegung, zu der auch Ika Freudenberg gehört. 1894 hat sie den Verein für Fraueninteressen gegründet. Er wird bald zur Keimzelle des Paritätischen in Bayern.

100 Jahre Paritätischer in Bayern - das sind 100 Jahre Soziale Arbeit für die Menschen in Bayern, 100 Jahre Einsatz für bessere Lebensbedingungen, 100 Jahre für in soziales Miteinander.

Zu unserem 100. Geburtstag haben wir unsere Geschichte von Historiker*innen der Agentur Neumann & Kamp erforschen lassen. Entstanden ist eine Geschichts-Wiki voller Geschichten und Meilensteinen.

Mit dem Luise Kiesselbach Preis für Bürgerschaftliches Engagement ehren wir engagierte Menschen und Mitgliedsorganisationen, die unsere Gesellschaft gestalten.