Deutschland ist ein Einwanderungsland. Allerdings spiegelt sich die Vielfalt der Bevölkerung bislang nicht in der politischen Repräsentation wider. Besonders junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sind seltener politisch aktiv (11 %) als Gleichaltrige ohne Zuwanderungsgeschichte (40 %). Das zeigen quantitative Daten aus dem SVR-Integrationsbarometer 2024, die für eine neue Studie des wissenschaftlichen Stabs des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) ausgewertet wurden. Mithilfe qualitativer Interviews geht die Studie diesem Beteiligungsdefizit auf den Grund und untersucht die Teilhabechancen junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zwischen 15 und 35 Jahren. Hürden vor allem für migrantisch wahrgenommene Personen sind fehlende Zugänge zur Politik, Diskriminierungserfahrungen und die geringe Repräsentation der eigenen Gruppe. Um Teilhabe zu verbessern, braucht es politische Bildungsarbeit in Schulen und außerschulischen Kontexten, Vorbilder in der Politik sowie Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit.
Die SVR-Studie „Jung und vielfältig, aber noch nicht politisch beteiligt? Wege zu mehr Partizipation für junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“ ist Teil des Projekts YoungUP!, das vom Förderverein des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrats e.V. (BZI) durchgeführt wird. Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus fördert das Projekt YoungUP!.
Die Studie kann auf der untenstehenden Webseite heruntergeladen werden.
Quelle: Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) gGmbH