Selbsthilfe

Probleme selbst in die Hand nehmen und gemeinsam mit anderen nach Lösungen suchen: Das ist Selbsthilfe. Die Selbsthilfe ist heute bunt und vielfältig. Der Paritätische ist der Selbsthilfebewegung eng verbunden. Die Förderung der Interessen und Rahmenbedingungen der Selbsthilfe ist ein zentrales Anliegen des Verbandes.

Der Paritätische ist einer der vier anerkannten Spitzenverbände für die Wahrnehmung der Interessen der Selbsthilfe. Die Paritätischen Landesverbände und ihre Mitgliedsorganisationen sind Träger von 130 der 300 Selbsthilfe- und Unterstützungsstellen in Deutschland. Die Selbsthilfe- und Unterstützungsstellen beraten und unterstützen Selbsthilfegruppen und -organisationen, stehen aber auch allen an Selbsthilfe Interessierten offen.

Wenn wir im Paritätischen über Selbsthilfe sprechen, meinen wir in der Regel die Gemeinschaftliche Selbsthilfe. Das heißt: Anliegen oder Probleme und deren Lösung selbst in die Hand zu nehmen und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten gemeinsam mit anderen Menschen aktiv zu werden!

Aktuelles

    Kampagnen und Projekte

    Vom 16. bis 25. Mai 2025 findet zum dritten Mal die Aktionswoche Selbsthilfe statt. Wir laden alle Gruppen, Organisationen und Kontaktstellen der Selbsthilfe herzlich ein, sich an der Aktionswoche zu beteiligen.

    Mit der neuen Selbsthilfe-App schafft die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe KISS Regensburg eine Plattform für Selbsthilfe-Interessierte und Selbsthilfegruppen in Stadt und Landkreis Regensburg.

    Wir sind Mitglied im Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit. Ziel des Netzwerks ist, die Zusammenarbeit von Gesundheitswesen und Selbsthilfe zu verbessern. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bedürfnisse der Patient*innen.

    Was ist Selbsthilfe?

    In einer Selbsthilfegruppe treffen sich Menschen, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation befinden. Sie haben zum Beispiel die gleiche Krankheit oder ein gemeinsames Thema oder Problem, das sie verbindet. In der Gruppe können sie sich austauschen und gemeinsam mit anderen neue Lösungen finden. Auch Angehörige von Betroffenen organisieren sich in Selbsthilfegruppen. Viele Selbsthilfegruppen machen auch Öffentlichkeitsarbeit zu ihrem Thema und vertreten die Interessen ihrer Mitglieder. Selbsthilfe ist deshalb für unsere Gesellschaft unverzichtbar.

    Die Broschüre "WIR hilft - Selbsthilfe im Paritätischen" beschreibt die Bedeutung der Selbsthilfe für die verschiedenen Akteure im Gesundheitswesens und informiert über die verschiedenen Angebote und Anlaufstellen für Interessierte. Darüber hinaus stellen sich in der Broschüre die Bundesorganisationen im Paritätischen vor und zeigen die Vielfalt der Selbsthilfelandschaft in Deutschland auf.

    FAQs Selbsthilfe - Häufig gestellte Fragen

    Engagement in der Selbsthilfe bedeutet ein Geben und Nehmen und das Teilen von Wissen und Erfahrungen. Jeder trägt seinen Teil bei, damit ein Netz ensteht, das viele trägt und vielen weiterhilft.

    Menschen, die in der Selbsthilfe aktiv sind, organisieren sich in Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen.

    In Selbsthilfegruppen kann man

    • Menschen kennenlernen, den es genauso geht, die zum Beispiel die gleiche Krankheit haben
    • sich über die Krankheit oder das Problem, das einen mit den anderen Menschen verbindet, austauschen
    • lernen, dass man mit der Krankheit oder dem Problem nicht allein ist
    • sich gegenseitig unterstützen
    • Informationen und Erfahrungen teilen und voneinander lernen
    • Strategien entwickeln, um mit dem Problem besser umzugehen oder es zu bewältigen
    • lernen, das Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen

    Viele Selbsthilfegruppen machen auch Öffentlichkeitsarbeit zu ihrem Thema und vertreten die Interessen ihrer Mitglieder.

    Selbsthilfeorganisationen sind Vereine von betroffenen Menschen. Sie schließen sich auf Landes- oder Bundesebene zu Verbänden zusammen, um die Interessen ihrer Mitglieder besser vertreten zu können.

    In Bayern gibt es Selbsthilfegruppen zu mehr als 900 Themen.

    In der Gesundheitsselbsthilfe findet man Gruppen zu vielen chronischen Erkrankungen und Behinderungen von Allergie bis Zöliakie.

    Die soziale Selbsthilfe und die selbstorganisierten Initiativen sind so  bunt wie ihre Themen: von A wie Arbeitslos bis Wohnen oder Zwillingseltern finden sich viele Möglichkeiten, aktiv für sich und andere zu werden. Dahinter verbergen sich unter anderem Gruppen

    • Alleinerziehender
    • Gendergruppen
    • Initiativen von und mit Migrantinnen und Migranten
    • Mitmachgruppen zu ökologischen Themen, Nachhaltigkeit, Tauschen und Sharen
    • Stadtteil- und Wohnviertelgruppen

    Die Teilnahme an Gruppentreffen ist in der Regel kostenfrei. Manche Gruppen müssen zum Beispiel Raummiete bezahlen und bitten ihre Mitglieder deshalb um Spenden.

    Selbsthilfeverbände, die Beratungsleistungen anbieten oder Publikationen veröffentlichen, erheben einen Jahresbeitrag für die Mitgliedschaft.

    Am einfachsten ist es, sich an die nächstgelegene Selbsthilfekontaktstelle zu wenden. Selbsthilfekontaktstellen beraten zu Themen der Selbsthilfe und unterstützten Sie bei der Suche nach einer Selbsthilfegruppe.

    Sie wissen nicht, wo die nächste Selbsthilfekontaktstelle ist? Die Kontaktstellen des Paritätischen in Bayern helfen Ihnen gerne weiter.

    Selbsthilfeunterstützungsstelle Bayreuth

    KISS Regensburg Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe

    Selbsthilfekontaktstelle Würzburg

    KISS Mittelfranken

    Organisationen aus der Selbsthilfe zu spezifischen Erkrankungen, Behinderungen oder sozialen Anliegen finden Sie auf unseren Internetseiten unter Hilfe und Angebote. Bitte wählen Sie in der Suchmaske unter Thema "Selbsthilfe" aus.

    So bunt wie die Themen der Selbsthilfe, so unterschiedlich sind die Gruppentreffen.

    Ob Erfahrungsaustausch, gemeinsame Aktivitäten, Vorträge, Arbeit mit Übungsmaterial, Entspannungsübungen, Sport und Gymnastik, Besuche von Kliniken oder Projekten: keine Gruppe ist wie die andere!

    Das Vorurteil, Selbsthilfegruppe = Stuhlkreis, trifft in vielen Fällen nicht zu.

    In einer Selbsthilfegruppe treffen sich Menschen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und nach Lösungen für ihr Problem suchen wollen. Sie kommen freiwillig und nicht, weil sie eine Verordnung oder ein Rezept vom Arzt haben.

    Zu sehen und zu hören, dass andere Menschen ähnliche Probleme haben, entlastet und erleichtert. "Ich habe das Gefühl, nicht alleine zu sein!", ist ein Satz, den man oft von Menschen in Selbsthilfegruppen hört. Dieses Erlebnis verringert Gefühle wie Scham, Scheu und Angst vor Stigmatisierung und stiftet Sinn und Hoffnung.

    "Jammergruppen" verlieren meist schnell ihre Mitglieder und lösen sich deshalb auch schnell wieder auf.

    Wer sich verstanden fühlt, braucht weniger Energie, um auf sich aufmerksam zu machen. Die eigene Krankheit, Krise oder Lebenssituation nehmen deshalb gar nicht so viel Platz in den Gruppentreffen ein, wie viele Außenstehende das erwarten.

    "Bei uns geht es um das pralle Leben und es wird viel und oft gelacht!", so beschreiben Menschen aus der Selbsthilfe ihre Erfahrungen. Neue Menschen kennenzulernen hilft dabei, die eigene Isolation zu durchbrechen und sich neu im Leben zu orientieren.

    In Selbsthilfegruppen und -initiativen schließen sich Menschen zusammen, um Probleme selbst in die Hand zu nehmen und gemeinsam mit anderen nach Lösungen zu suchen.

    Die neueste Studie zur Gesundheitsbezogenen Selbsthilfe in Deutschland (SHILD-Studie) belegt die positive Wirkung der Selbsthilfe auf Eigenverantwortung, Selbstfürsorge, Selbstsicherheit, Zuversicht und bessere Bewältigungsstrategien.

    Das Projekt SHILD ist eine vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte multizentrische Studie zum Stand der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe in Deutschland. Die inzwischen abgeschlossene Studie wurde in insgesamt vier Modulen durchgeführt. Im Rahmen des 4. SHILD-Moduls wurde eine Broschüre mit den wichtigsten Ergebnissen des gesamten SHILD-Projektes erstellt.

    Selbsthilfegruppen können nicht ersetzen

    • medizinische Behandlung
    • therapeutische Unterstützung
    • medizinische, sozialpädagogische oder sozialrechtliche Beratung

    Selbsthilfegruppen ergänzen aber das Gesundheits- und Sozialsystem um die Perspektive der betroffenen Menschen: Die eigenen Erfahrungen und Lösungen können hilfreich für andere in der Gruppe sein.

    Eine wechselvolle Geschichte

    Als in den 1960er Jahren eine neue Selbsthilfebewegung entsteht, wirft das im Paritätischen in Bayern viele Fragen auf. Der Verband muss sich entscheiden: Will er die neue Bewegung unterstützen, oder an den alten Vorstellungen von Wohlfahrtspflege festhalten?

     

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    Termine

    In diesem Bereich gibt es derzeit keine Veranstaltungen.

    Veröffentlichungen

    Weitere Themen

    Bürgerschaftliches Engagement hat in unserem Land schon vieles bewegt und verändert. Es ist grundlegend für eine lebendige, demokratische Gesellschaft - und für den Paritätischen in Bayern.

    Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit - sie umfasst das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden. Doch nicht alle Menschen haben die gleichen Chancen, gesund zu sein.

    Nicht über uns, ohne uns: In den letzten Jahren hat sich viel getan, doch von einem selbstverständlichen Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung ist unsere Gesellschaft noch weit entfernt.

    Hilfe und Beratung in allen Lebenslagen

    Sie suchen einen Kitaplatz, Beratung in besonderen Lebenssituationen oder einen Pflegedienst? Gemeinsam mit unseren 800 Mitgliedern bieten wir Hilfe und Beratung in allen Bereichen der sozialen und gesundheitsbezogenen Arbeit an: In unserer Datenbank finden Sie über 2.800 Angebote und Einrichtungen in ganz Bayern.

     

    Jetzt Angebote und Einrichtungen finden

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