#ZamGehtWas – gemeinsam für ein gutes Leben: Unter diesem Motto hat der Paritätische Wohlfahrtsverband in Bayern am Donnerstag seinen 100. Geburtstag in der Allerheiligen-Hofkirche in München mit vielen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und seinen Mitgliedsorganisationen gefeiert. Bei der Veranstaltung wurde einmal mehr deutlich: Die soziale Arbeit ist als Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts wichtig wie nie.
Die soziale Lage der Menschen verbessern: Das war der sozialpolitische Anspruch von Luise Kiesselbach bereits vor 100 Jahren, neben der individuellen Hilfe für die Menschen. Die bekannte Frauen- und Sozialpolitikerin hat den Verband 1924 gegründet. Die Idee der Parität, die Gleichwertigkeit aller Menschen, war von Anfang an handlungsleitend für den Verband und ist es bis heute. Darauf wies Margit Berndl, Vorständin des Paritätischen in Bayern, bei ihrer Begrüßung hin und betonte die Bedeutung der sozialen Arbeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie: „Die sozialen Einrichtungen sind es, die Menschen in unterschiedlichen, oft sehr schwierigen Lebenssituationen begleiten und unterstützen. Sie sind es, die den Menschen Halt geben und damit Vertrauen in Staat und Demokratie schaffen – weil Menschen eben nicht alleine gelassen werden, Eine verlässliche soziale Infrastruktur ist immer auch eine Investition in eine stabile Demokratie.“
Sozialministerin Ulrike Scharf überbrachte die Glückwünsche der Bayerischen Staatsregierung und würdigte die Rolle des Paritätischen für die soziale Landschaft im Freistaat: „Der Paritätische ist seit 100 Jahren Stabilitätsanker für das Miteinander und unser Wertegerüst in Bayern. Das Gemeinwohl steht immer im Vordergrund. Wer sich wie der Paritätische für andere einsetzt, stärkt nicht nur den Zusammenhalt, sondern auch unsere Demokratie. Für mich als Bayerische Sozialministerin ist der enge Schulterschluss mit Ihnen wichtig. Sie sind ein verlässlicher Partner und treuer Verbündeter im Einsatz für unsere Heimat. Zu Ihrem großen Jubiläum gratuliere ich Ihnen ganz herzlich.“
Auch Dr. Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, hob in seiner Festrede hervor, dass „in einer Zeit wachsender Disparitäten das soziale und gemeinnützige Engagement des Paritätischen Bayern wegweisend“ sei. „An den Interessen der Menschen ausgerichtete Dienstleistungen, innovative politische Konzepte und der Einsatz für Menschen, die der Unterstützung bedürfen, zeichnen ihn aus.“ Der Paritätische Bayern arbeitete so für Vielfalt und Inklusion, für Demokratie und Zusammenhalt. „Sein Auftrag ist nach 100 Jahren aktuell wie lange nicht.“
Das kulturelle Rahmenprogramm der Jahrhundertfeier wurde aus dem Kreis der Mitglieder des Paritätischen gestaltet. Begleitet werden die Jubiläums-Feierlichkeiten von einer Mitmach-Aktion, ebenfalls unter dem Motto #ZamGehtWas: Gemeinsam mit Mitarbeiter*innen, Einrichtungen und Diensten sowie Mitgliedsorganisationen will der Paritätische in Bayern im Jubiläumsjahr nicht nur feiern, sondern auch den Wert sozialer Arbeit die Gesellschaft sichtbar machen.
Anlässlich seines Jubiläums hat der Verband außerdem einen Blick in seine Geschichte geworfen: Über ein Jahr lang hat die Agentur Neumann & Kamp Historische Projekte im Auftrag des Verbands dessen Geschichte von externen Historiker*innen erforscht. Sie haben Archive aufgesucht, historische Dokumente und Fachliteratur gesichtet und mit vielen Zeitzeug*innen gesprochen. Entstanden ist ein Geschichts-Wiki des Paritätischen in Bayern mit historischen Meilensteinen, Informationen rund um die Themen, die der Paritätische in 100 Jahren bewegt hat, sowie Portraits von Menschen aus der Verbandsgeschichte.
Der Paritätische in Bayern prägt seit einem Jahrhundert maßgeblich die soziale Landschaft in Bayern mit. Dem Verband haben sich rund 800 Mitgliedsorganisationen mit 71.000 Beschäftigten angeschlossen, die in allen Bereichen der Sozialen Arbeit tätig sind. Sie einen die Werte Toleranz, Offenheit und Vielfalt. Der Paritätische in Bayern ist selbst Träger sozialer Einrichtungen. Er ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig und an keine Weltanschauung gebunden.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Wir werden 100!
Geschichts-Wiki
Gerne bieten wir Ihnen die Möglichkeit zu einem Interview mit Margit Berndl, Vorständin Verbands- und Sozialpolitik, zu folgenden Themen:
- Gesellschaft unter Druck: Warum eine bröckelnde soziale Infrastruktur die Demokratie nachhaltig gefährdet
- Knappe Ressourcen und Fachkräftemangel: Was braucht die soziale Infrastruktur, um auch in der Zukunft zu funktionieren?
- Freie Wohlfahrtspflege in Bayern: Die Rolle des Paritätischen bei der der Gestaltung der gesellschaftlichen Transformation
- Der Beitrag des Paritätischen zur sozialen Infrastruktur/Daseinsvorsorge im Freistaat
Ansprechpartnerin
Gabriele Dorby
Leitung Kommunikation
Gabriele.Dorby(at)paritaet-bayern.de
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