Fachinformation

11.05.2021 Aufarbeitung Aus dem Landesverband

Der Paritätische in Bayern sucht ehemalige Heimkinder und Zeitzeug*innen

Aufruf an ehemalige Heimkinder aus dem Kinderheim „Haus Maffei“ in Feldafing und dem „Heilpädagogischen Zentrum Lohhof“ in Unterschleißheim sowie Zeitzeug*innen in den 60er- und 70er-Jahren

Der Paritätische in Bayern sucht ehemalige Heimkinder und Zeitzeug*innen, die zur Aufklärung von schwerer sexualisierter Gewalt und Misshandlungen im ehemaligen Kinderheim „Haus Maffei“ in Feldafing in den 60er- und 70er-Jahren beitragen können. Der Verband arbeitet die Vorfälle umfassend auf.

„Das Leid der Kinder berührt uns sehr. Wir möchten vollständig aufklären, was Kinder damals im Kinderheim in Feldafing erleiden mussten, wer die Täter und Täterinnen waren, warum der Paritätische als Träger ihr Leid nicht beendet hat. Wir übernehmen heute als Verband die Verantwortung für das Unrecht, das den Kindern in unserem damaligen Heim angetan wurde,“ so Margit Berndl, Vorstand des Paritätischen in Bayern.

Weitere Erzählungen sollen Archivfunde einordnen

„Für die fundierte, vom Verband unabhängige Aufarbeitung sind Schilderungen von weiteren Betroffenen oder Zeug*innen der gewaltsamen Übergriffe dringend erforderlich,“ so Prof. Dr. Annette Eberle. Der Verband hatte die Professorin der Katholischen Stiftungshochschule München im Januar mit einer Vorstudie beauftragt. Neben einer Archivrecherche hat sie bereits mehrere Gespräche mit ehemaligen Mitarbeiterinnen, Betroffenen und Einwohner*innen aus Feldafing geführt.

Nach der Auflösung des Kinderheims in Feldafing im Jahr 1972 wurden viele der Kinder in einer neuen Einrichtung des Paritätischen, im Heilpädagogischen Zentrum Lohhof in Unterschleißheim, betreut. Der Paritätische in Bayern hat Prof. Dr. Eberle deshalb beauftragt auch zu untersuchen, ob das Unrecht und die schwere Gewalt im HPZ Lohhof fortgesetzt wurden. Auch hier sucht der Verband nach ehemaligen Heimkindern und Zeitzeug*innen.

Der Paritätische in Bayern bittet Betroffene, Familienangehörige, Freund*innen oder Mitarbeiter*innen der Einrichtungen oder des Trägers, die möglicherweise zur Aufklärung beitragen können, sich zu melden. Sie können sich direkt an Prof. Dr. Annette Eberle wenden. Alle Angaben werden streng vertraulich behandelt. Sie ist telefonisch erreichbar unter (08857) 88-533 oder per E-Mail annette.eberle(at)ksh-m.de.

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