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Vollständige Aufarbeitung ist das Ziel
Vollständige Aufarbeitung ist das Ziel
Der Paritätische in Bayern startet nach Hinweisen auf Kindesmissbrauch in einer ehemaligen Einrichtung in den 1960er-Jahren umfassende Aufarbeitung
In einem ehemaligen Kinderheim in Feldafing in damaliger Trägerschaft des Paritätischen in Bayern soll es in den 1960er-Jahren zu schwerer sexualisierter Gewalt und Misshandlungen an Kindern gekommen sein. Darüber informierte eine private Recherchegruppe den Vorstand des Paritätischen in Bayern Ende September 2020. Die vorliegenden Berichte ehemaliger Heimbewohner*innen stuft der Wohlfahrtsverband als glaubhaft und sehr ernstzunehmend ein.
„Wir sind zutiefst entsetzt über die Berichte der Betroffenen. Dass Kinder in einer ehemaligen Einrichtung unseres Verbandes unvorstellbare Gewalt und Leid erlitten haben, berührt uns tief“, sagt Margit Berndl, Vorstand Verbands- und Sozialpolitik des Paritätischen in Bayern.
Der Paritätische in Bayern unternimmt alles, um vollständig aufzuklären, was Kinder damals im Kinderheim in Feldafing erleiden mussten. Der Verband hat unverzüglich folgende Maßnahmen auf den Weg gebracht:
- Der Verband richtet einen Beirat mit Expert*innen sowie Vertreter*innen des Verbands ein. Betroffene erhalten die Möglichkeit, im Beirat den Aufarbeitungsprozess mitzugestalten.
- Der Beirat beauftragt ein unabhängiges externes Aufarbeitungsteam, das die Strukturen und Verantwortlichkeiten umfassend aufklären soll. Außerdem soll es Empfehlungen abgeben, welche Hilfen und Unterstützung Betroffene erhalten können.
- Der Verband hat Kontakt mit dem Bayerischen Landesjugendamt aufgenommen. Betroffene können sich bei der Bayerischen Anlaufstelle für ehemalige Heimkinder beraten lassen und sich über den Aufarbeitungsprozess informieren. Die Anlaufstelle ist unabhängig vom Paritätischen in Bayern.
Im Zuge der Recherchen hat der Paritätische in Bayern erfahren, dass es bereits vor circa zehn Jahren einen Kontakt zwischen einem Betroffenen und einem ehemaligen Vorstandsmitglied des Paritätischen in Bayern gab, der leider nicht weiterverfolgt wurde.
„Als ehemaliger Träger des Kinderheims übernehmen wir heute als Verband die Verantwortung für eine umfassende Aufklärung und Aufarbeitung. Sexualisierte Gewalt und Misshandlungen dürfen Kindern nicht angetan werden“, erklärt Margit Berndl.
Hinweise
Auf Wunsch der Betroffenen und der Recherchegruppe haben wir uns verpflichtet, ihre Anonymität zu wahren und keine Details aus den Berichten zu nennen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus diesem Grund keinen Kontakt vermitteln.
Bitte beachten Sie als Medienvertreter*innen, dass Sie dafür verantwortlich sind, Persönlichkeitsrechte bei der Wort- und Bildberichterstattung zu wahren. In diesem Zusammenhang ist von Bedeutung, dass in dem Gebäude des ehemaligen Kinderheims heute eine Familie ihr privates Zuhause hat.
Über den Stand der Aufarbeitung informieren wir aktuell auf unserer Webseite: www.aufarbeitung-paritaet-bayern.de
Für Interviews oder Statements steht Ihnen Margit Berndl gerne zur Verfügung – telefonisch, per Zoom oder persönlich. Bitte nehmen Sie dazu Kontakt mit der Pressestelle auf.
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Leitung Kommunikation
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