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Paritätischer in Bayern feiert mit Sozialministerin Ulrike Scharf 100-jähriges Jubiläum bei der Landesmitgliederversammlung
Paritätischer in Bayern feiert mit Sozialministerin Ulrike Scharf 100-jähriges Jubiläum bei der Landesmitgliederversammlung
Der Paritätische in Bayern hielt zusammen mit Vertreter*innen seiner rund 800 Mitgliedsorganisationen am 16. Juli seine jährliche Landesmitgliederversammlung im Bürgerhaus Unterföhring ab und feierte im Rahmen dessen sein hundertjähriges Bestehen mit seinen Mitgliedern. Aus diesem Anlass überbrachte Sozialministerin Ulrike Scharf die Glückwünsche der Bayerischen Staatsregierung und würdigte die Rolle des Paritätischen für die soziale Landschaft im Freistaat: „Herzlichen Glückwunsch zum 100. Jubiläum an alle Mitarbeitenden und Mitgliedsorganisationen! Ihr Einsatz macht unser Land zu einer echten Heimat. Sie sind für die Menschen da und unterstützen in Not. In Zeiten, in denen politische Fliehkräfte an unserer Mitte von rechts, links, innen und außen zerren, funktioniert unser soziales, demokratisches Gefüge in Bayern nur dank Menschen wie Ihnen. Sie sind verlässliche Stützen für zahlreichen Menschen in Bayern, immer hilfs- und einsatzbereit. Im Namen der Bayerischen Staatsregierung möchten ich Ihnen für ihr großartiges Engagement und Ihre wertvolle Arbeit danken! Sie geben Halt und Orientierung für so viele Menschen in Bayern und sind ein Vorbild sowie wichtiger Grundpfeiler für ein starkes, stabiles und soziales Bayern.“
Nach der Gratulation von Frau Scharf stimmten alle Anwesenden ein Geburtstagslied an: „100 Mal dein Herz berührt, 100 Mal dir zugehört, 100 Mal die Hand gereicht“, heißt es in dem Lied, das eine Regensburger Schule im Jubiläumsjahr eigens für den Paritätischen Bezirksverband Oberpfalz/Niederbayern komponiert hatte. „Auch 100 Jahre nach unserer Gründung setzt sich der Paritätische mit seinen Mitgliedsorganisationen für ein soziales Bayern ein. Eine starke Demokratie braucht eine starke soziale Infrastruktur, auf die sich Menschen in schwierigen Lebenssituationen verlassen können. Soziale Einrichtungen tragen entscheidend für den sozialen und demokratischen Zusammenhalt bei“, betont Margit Berndl, Vorständin für Verbands- und Sozialpolitik des Paritätischen in Bayern.
Pionierarbeit seit 1924
Der Paritätische in Bayern ist mit seinen Werten Toleranz, Offenheit und Vielfalt bei der Entwicklung bedarfsgerechter sozialer Versorgungsstrukturen ein wichtiger Partner für seine Mitgliedsorganisationen, für Gesellschaft und Politik. Weitsicht, Offenheit und Innovationskraft sind dabei seit seiner Gründung kennzeichnend. Den Grundstein hierfür legte 1924 die Gründerin des Paritätischen, die bayerische Frauen- und Sozialpolitikerin Luise Kiesselbach, eine der ersten weiblichen Stadträtinnen Münchens. Ihr Motto „Pionierarbeit leisten, der Arbeit Niveau geben, auch dem Ärmsten kein Menschenrecht versagen!“ ist bis heute leitend für den Verband. Sie begann beispielsweise, der kurz nach Ende des ersten Weltkrieges vorherrschenden Wohnungsnot und der prekären Armut von Senior*innen in der Landeshauptstadt durch den Bau eines Altenheims zu begegnen. Die Heimplätze wurden unter der Voraussetzung vergeben, dass Wohnungen, in denen die alten Menschen zuvor gelebt hatten, für junge Familien frei wurden – ein für die damalige Zeit wegweisendes Konzept. In den 70er und 80er Jahren schlossen sich viele Organisationen dem Verband als Mitglied an, die ihre Wurzeln in den Neuen Sozialen Bewegungen hatten. Mit ihrem Anspruch auf Selbstbestimmung und gleichberechtigter Teilhabe haben sie die Soziale Arbeit mit neuen Angeboten verändert und weiterentwickelt.
Der Paritätischen Wohlfahrtsverband in Bayern heute
Heute ist der Paritätische in Bayern einer der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege. Seit seiner Gründung vor 100 Jahren setzt sich der Landesverband für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein. Dem Landesverband haben sich rund 800 Mitgliedsorganisationen angeschlossen, die in allen Bereichen der Sozialen Arbeit tätig sind. Der Paritätische in Bayern ist selbst Träger sozialer Einrichtungen. Er ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig und an keine Weltanschauung gebunden.
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