Pionierarbeit leisten!
Luise Kiesselbach war eine bekannte bayerische Frauen- und Sozialpolitikerin. Sie war das vierte von acht Kindern und musste früh der Mutter helfen, den Haushalt, die jüngeren Geschwister und die älteste, behinderte Schwester zu versorgen.
1884 heiratete Luise Kiesselbach den 24 Jahre älteren Privatdozenten und späteren Professor für Ohren-Heilkunde Wilhelm Kiesselbach in Erlangen. Sie hatten zwei Kinder, Auguste „Gusta“ Henriette (geb. 1885) und Carl Friedrich „Fritz“ Joseph (geb. 1886). Beide studierten später wie ihr Vater Medizin - Gusta als eine der ersten Frauen in Bayern. 1902 starb Wilhelm Kiesselbach unerwartet an einer Infektion.
Politisches und soziales Engagement
Luise Kiesselbach gründete 1908 in Erlangen zusammen mit anderen Bürgersfrauen den Verein Frauenwohl. 1909 wurde sie dort eine der ersten acht Hilfsarmenpflegerinnen Bayerns – ein Ehrenamt, um das die Frauenvereine in Bayern viele Jahre hart gekämpft hatten.
1912 zog sie auf Bitten von Ika Freudenberg, Vorsitzende des Vereins für Fraueninteressen nach München. Nach dem Tod Freudenbergs übernahm Luise Kiesselbach auf die Leitung des Vereins. In München wirkte Luise Kiesselbach als Armenpflegerin und in der Frauenbewegung.
1919 wurde sie als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei in den Münchner Stadtrat gewählt. Sie war Mitgründerin des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in München und Bayern und dessen Vorsitzende.
Pionierarbeit leisten
Luise Kiesselbach war in vielen Bereichen zukunftsweisend aktiv: Sie hat Kinderheime mit aufgebaut, Kleinrentnern unterstützt, für eine bessere Krankenversorgung gekämpft und ein für damalige Zeiten hochmodernes Altenheim entwickelt.