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„Worauf warten wir noch?“
„Worauf warten wir noch?“
Prominente aus Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft fordern ein Gewalthilfegesetz.
Mit dem Slogan „Worauf warten wir noch?“ fordern 22 Prominente aus Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft seit heute früh in einem 60-Sekunden-Film ein Gewalthilfegesetz. Der Clou: Erstmals beteiligen sich Männer an einem solchen Video!
Das ungewöhnliche Gemeinschaftsvideo ging am heutigen Dienstagvormittag auf allen relevanten Social-Media-Kanälen gleichzeitig online. Anlass war die Präsentation des Lagebildes "Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten" durch das Bundeskriminalamt im Beisein der Bundesinnenministerin und der Frauenministerin in der Bundespressekonferenz. Die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt ist in den letzten Jahren stets angestiegen. Dies unterstreicht einmal mehr die Notwendigkeit eines umfassenden Gewalthilfegesetzes. Ein solches Gesetz war im Koalitionsvertrag der Ampel vereinbart, aber bislang nicht umgesetzt worden.
Jetzt gibt es 22 Personen (12 Männer, 10 Frauen) aus Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft, die gemeinsam ein Gewalthilfegesetz fordern. Initiator ist Dr. Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes. Der Verband ist der größte Träger von Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen in Deutschland. Gesicht zeigen außerdem Top-Manager*innen aus unterschiedlichsten Unternehmen. Das Spektrum reicht vom FC Bayern München über die Deutsche-Bank-Tocher DWS bis zu IKEA. Außerdem beteiligen sich Prominente aus Film und Fernsehen, darunter Ursula Karven, Marc-Uwe Kling, Uwe Ochenknecht und Natalia Wörner.
Das Video kann ab sofort hier angesehen werden!
Hintergrund
In Deutschland fehlen rund 14.000 Plätze für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder. Die bestehenden Einrichtungen sind oft überlastet, mit langen Wartezeiten und unzureichenden Kapazitäten. Trotz bestehender Schutzstrukturen gibt es in Deutschland noch erhebliche Lücken im Hilfesystem. Nur ein Bundesgesetz kann diese Lücken schließen. Es muss die bedarfsgerechte und einzelfallunabhängige Finanzierung des Gewaltschutzsystems bundeseinheitlich regeln und mit einem Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe bei geschlechtsbezogener und/oder häuslicher Gewalt verbinden.
Bis Ende 2025 muss ein solches Gesetz auf den Weg gebracht sein. Denn Deutschland hat sich durch die Ratifizierung der Istanbul-Konvention 2017 völkerrechtlich verpflichtet, Maßnahmen zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt zu ergreifen. Im Herbst 2022 hatte die vom Europarat beauftragte Expertenkommission GREVIO festgestellt, dass Deutschland der Gewaltschutzkonvention nicht gerecht wird. Die Bundesregierung ist deswegen aufgefordert, bis spätestens Ende 2025 nachzubessern.
Beteiligte Personen in der Reihenfolge ihres Auftretens im Video:
- Ursula Karven, Schauspielerin
- Eva Mattes, Schauspielerin
- Ingo Abel, Schauspieler
- Esra Karakaya, CEO und Gründerin von KARAKAYA TALKS
- Sandra Stibale, Deputy Country Retail Manager IKEA Deutschland
- Julia Monro, Autorin und Aktivistin für trans* Rechte und Selbstbestim-mung
- Dr. Michael Diederich, Finanzvorstand und stellv. Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG
- Mercy Dorcas Otieno, Schauspielerin
- Marc-Uwe Kling, Liedermacher, Kleinkünstler, Regisseur und Autor
- Uwe Ochsenknecht, Schauspieler
- Prof. Dr. Sabina Schutter, Vorstandsvorsitzende von SOS Kinderdorf
- Dr. Stefan Hoops, Vorsitzender der Geschäftsführung der DWS KGaA
- Benito Bause, Schauspieler und Sänger
- Luis Hanemann, Digitalunternehmer und Impact Investor
- Kenza Ait Si Abbou Lyadini, Vorstand Fiege AG
- Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer ZEIT-Verlagsgruppe
- Marek Erhardt, Schauspieler
- Scumeck Sabottka, Geschäftsführer der Berliner Konzertagentur MCT
- Bernhard Fischer-Appelt, Gründer und Inhaber der Agenturgruppe Fi-scher-Appelt
- Natalia Wörner, Schauspielerin
- Janina Kugel, Multiaufsichtsrätin und Senior Advisor
- Dr. Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer Paritätischer Gesamtverband
Kontakt
Claudia Cornelsen
Pressesprecherin
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